Gedanken
Die modernen Tiertransporter geben den Blick auf
das Grauen, das sich in den Augen der Tiere spiegelt, nicht frei. Die großen
Schlachthöfe sind abgelegen, kein Schrei dringt an unsere Ohren. Die Werbung
malt alles bunt und schön. Das unbeschreibliche Leiden mitten unter uns wird
nicht gesehen. Das Gewissen der Tierverbraucher zu schützen hat äußerste
Priorität. Dieses Gemetzel gegen die Tiere, dass an Brutalität nicht überboten
werden kann, ist ein selbstverständlicher Teil unseres Daseins geworden ist.
Doch Verantwortung beginnt ab dem Moment der
Kenntnis.
Worte sind missverständlich und schnell vergessen.
Bilder aber können uns tief berühren und wachrütteln. Bilder bleiben in
Erinnerung.
Eine reelle Chance, die wir für die Tiere nutzen
sollten.
Ein Interview dazu mit Anne Reis und Petra Mazur
http://cardamonchai.com/2015/08/interview-mit-petra-mazur-von-ethice/
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Wir, die wir
hingesehen haben, die bereit waren den Schmerz um uns herum wahrzunehmen,
sitzen in der Falle. Alles was wir tun, alles was wir sehen, alles was wir
fühlen, wird dominiert von dem Mitgefühl, der Verzweiflung und der Wut über
unsere Machtlosigkeit. Das Mitgefühl für die Tiere und ihrem unfassbaren Leiden
hat uns verändert und wir wissen, dass wir nicht eines Tages aufwachen werden
und sich die Traurigkeit aufgelöst haben wird. So kämpfen wir unverdrossen
weiter, vergleichbar mit den Musikanten auf der Titanic, die unaufhörlich
spielen, obwohl das Schiff schon am sinken ist. Wir alle wissen, dass es am
Ende nicht darauf ankommt, wie viele Feinde man sich gemacht hat, sondern nur,
wie viele Leben wir retten konnten. Und mit jedem Leben das wir retten, retten
wir einen Moment die ganze Welt. Und mit jedem Leben was wir retten, retten wir
auch ein Stück unserer Seele. Zu wissen, dass überall auf der Welt Menschen den
Konventionen trotzen und für diese eine unumstößliche Wahrheit kämpfen, schenkt
uns ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, das wir im Alltag meist verloren haben.
Diese unabänderliche Wahrheit, dass jedes Lebewesen auf diesem Planeten, das
gleiche Recht auf Leben hat, ganz gleich in welchem Körper es steckt, führt
unweigerlich in das menschliche Abseits. Und dennoch hat mir genau diese
Erkenntnis, dass ich Teil von ALLEM LEBEN um mich herum bin, auf eine
wundersame Art Frieden geschenkt. petra mazur